Rückblicke auf Veranstaltungen
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- Geschrieben von: Peter Zimmer
Beginnt man Lehre, Studium oder andere Ausbildung, treffen sich junge Menschen aus den verschiedensten Gegenden. Im Laufe der Zeit hat man mehr oder weniger Kontakte zueinander auch außerhalb der Ausbildungszeit. Nach Abschluss geht man auseinander und trifft sich gelegentlich, aber es gibt auch intensive Freundschaften, die über die Jahre von Bestand sind.
So kam auch Kantorin Laura Schildmann zu einem Orgelkonzert. Zu Beginn ihres Studiums im Berlin lernte sie Katharina Larissa Paech kennen und mit der Zeit entwickelte sich eine Freundschaft, so dass sie bis heute in Kontakt blieben; auch trägt das Internet dazu bei, dass man sich schnell über „Gott und die Welt“ austauschen kann. Das „Ergebnis“ konnten die 100 Besucher zum Orgelkonzert erleben, zumal sich die Organistin über zwei Tage intensiv mit der Strobelorgel beschäftigte.
Entsprechend den vielfältigen Möglichkeiten der romantischen Strobelorgel hatte die Organistin die Stücke ausgewählt. Zuerst erklang von J.S. Bach (1685-1750): „Präludium und Fuge c-moll“. Als aus Österreich Kommende durfte natürlich ein Mozart (1756-1791) nicht fehlen, und es erklang das „Andante für eine Flötenuhr F-Dur“ – da kamen die Flötenregister der Strobelorgel so richtig zur Geltung. Der französische Komponist A. P. F. Boëly (1785-1858) steuerte 4 kleinere Stücke bei. Als Abschluss erklang von J. Chr. H. Rinck (1770-1846) das „Flöten-Concert F-Dur“.
Gerne hätte man nach dem herzlichen Beifall noch einen „Nachschlag“ gehört. Zwei Konzertbesucherinnen „aus dem schönen Rheinland“ schrieben spontan ins Gästebuch: „Ein wunderschönes Konzert mit herrlicher Akustik“. Und die Organistin verewigte sich mit den Worten: „Es war mir eine große Freude, auf dieser beeindruckenden und klanglich faszinierenden Orgel ein Konzert zu spielen. Herzlichen Dank für die Einladung.“
Frau Paech lebt in Graz/Österreich, hat einen Lehrauftrag für Orgelbau- und Orgelliteraturkunde, unterrichtet Orgel und Klavier im eigenen Unterrichtsstudio und an der dortigen Musikschule. Thema ihrer Doktorarbeit war die geistliche Vokalmusik „Johann Pachelbels“. Konzerte als Solistin und mit Ensembles führten sie in diverse europäische Länder.
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- Geschrieben von: Peter Zimmer
Es wurde ein Sommerkonzert geplant unter dem Motto: „romantisches und modernes“. Für den ersten Teil übten die Kantoreien Bad Frankenhausen und Oldisleben vierstimmige Kompositionen. Für den zweiten Teil wurde vorher per Medien um Mithilfe gebeten – es ging um “Gospels“. Kantorin Laura Schildmann wurde mehr als überrascht. Rund 40 Interessierte meldeten sich für das Projekt. In der heutigen Lebenswelt möchte man sich aus privaten und/oder arbeitstechnischen Gründen nicht mehr dauerhaft für eine ehrenamtliche Tätigkeit binden, aber ein zeitlich überschaubares Projekt ist bedenkenswert. Das „Gospelprojekt“ umfasste 5 Probenabende und wurde so ein voller Erfolg für diese Gruppe.
Dann war es soweit. Etwa 200 Musikfreunde füllten die Unterkirche in froher Erwartung.
Zuerst erklangen zwei romantische Psalmvertonungen des jüdischen Kantors Louis Lewandowski (1821 – 1894): „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ (Psalm 23) und „Ich erhebe meine Augen zu den Bergen“ (Psalm 121). Der Komponist prägte wie kein anderer die synagogale Musik Deutschlands; er war als erster jüdischer Kompositionsschüler Mitglied der preußischen Akademie der Künste. Kantorin Schildmann hatte die Neuveröffentlichung dieser Kompositionen nach über 100 Jahren entdeckt und mit den beiden Kantoreien eingeübt. Ein weiterer romantischer Beitrag war das „Geistliche Lied: Laß, o Herr, mich Hilfe finden“ von Mendelssohn – Bartholdy.
Als Übergang zum modernen Teil spielte Laura Schildmann an der Strobel-Orgel aus der 1. Sinfonie von Vierne das Allegro vivace und Finale mit viel Enthusiasmus.
Danach hatten die „Gospels“ ihren großen Auftritt, bei einigen sicher auch mit etwas Lampenfieber verbunden. Sieben verschiedene Kompositionen (meist aus dem englischsprachigen Raum) bekamen die Anwesenden zu hören. Zusätzlich gab es noch dazwischen zwei Solobeiträge, begleitet von Frau Schildmann. Eine aus der Gruppe fragte, ob sie etwas Solistisches beitragen dürfe – kein Problem für die Kantorin. So erklang „Dancing in the Dark“ und „Fix you“.
Für beide Gruppen des Konzerts war es nach den vielen coronabedingten Einschränkungen eine wohltuende Tatsache, dass sie den vielen Besuchern eine Freude bereiten konnten.
Dass den „Gospels“ die Zusammenarbeit mit Kantorin Schildmann viel Freude bereitet hat, brachten sie am Konzertende mit einem Geschenk zum Ausdruck. Es wird wohl für manche auch nicht die letzte Projektteilnahme gewesen sein!
Fotos: Peter Zimmer
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- Geschrieben von: Peter Zimmer
Wenn zwei Trompeten und Orgel sich zusammentun, dann ist der Erfolg gesichert – zumal bei engagiert Musizierenden. Seit 2012 sind dies der Landesposaunenwart Matthias Schmeiß (Zella-Mehlis / Erfurt), Matthias Koch (Bad Frankenhausen-Udersleben) und Kantorin Laura Schildmann (Bad Frankenhausen).
Nicht jedes Jahr war dieses „Trio“ möglich (u. a. coronabedingt). Dieses Jahr erfolgt nun der „siebente" Streich. Ein gut ausgewähltes Programm erfreute die Besucher: G. F. Händel: „Wassermusik“, H. Purcell: „Sound the Trumpet“, J. Clarke: „King William’s March / Prince of Denmark’s March“ u. a.
Um den beiden Trompetern auch eine Pause zu „gönnen“, spielte Kantorin Schildmann Orgelmusik von J.G. Walther und J. S. Bach. Die zahlreichen Anwesenden wurden am Ende noch mit einer Zugabe erfreut – in der Hoffnung, dass man sie auch in den weiteren Konzertjahren erleben kann. Es stehen ja 2023 die 50. Bad Frankenhäuser Sommermusiken auf der Tagesordnung.
Fotos: Peter Zimmer
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- Geschrieben von: Peter Zimmer
Als Optimistin plante Kantorin Laura Schildmann Ende Oktober 2021 mit 19 Angeboten für 2022, nicht wissend, was die nächsten Wochen und Monaten bringen. Inzwischen ist man einigermaßen sensibilisiert und blickt coronamäßig hoffnungsvoll in die Zukunft. Niemand konnte aber ahnen, was politisch mit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine begann und noch immer nicht beendet ist. Kultur ist aber etwas Mutmachendes und so startete Ende April in der Unterkirche Bad Frankenhausen die diesjährige Konzertsaison. Etwa 250 Besucher füllten das Kirchenschiff – welch ein positiver Anfang!
Zu diesem gehört auch eine Begrüßung, die diesmal etwas besinnlicher ausfiel: „Herzlich Willkommen in der Unterkirche zum Konzertjahr 2022 mit dem 1. Konzert der 49. Bad Frankenhäuser Sommermusiken. Das was heute in Deutschland pro Jahr mit etwa 500 Musikfesten von der Klassik bis Pop und Rock stattfindet, nahm hier in Bad Frankenhausen mit dem Ersten Deutschen Musikfest 1810 seinen Anfang – in einer Zeit, da auch vor Frankenhausen die napoleonischen Kriege nicht Halt machten. Auch heute werden wir schmerzlich erinnert, dass Krieg in Europa wieder möglich ist. Mit fast 83 Jahren habe ich es persönlich nicht für möglich gehalten. Aber getreu dem bekannten Luther-Wort „und wenn ich wüsste, die Welt geht morgen unter, so pflanzte ich doch heute einen Apfelbaum“ haben wir zu diesem Konzert „Hallelujah – die schönsten Himmelslieder“ mit dem Sänger Björn Casapietra eingeladen, um Hoffnung zu geben.“
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- Geschrieben von: Peter Zimmer
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in der EU kann es nicht fassen, dass Präsident Putin als oberster Repräsentant Russlands die Ukraine mit Krieg überzieht.
Um ein Zeichen zu setzen und zu helfen, setzte sich Frau Hanstein vom Kyffhäusergymnasium 5 Tage vor dem vorgeschlagenen Konzerttermin mit Kantorin Laura Schildmann in Verbindung und es gab sofort ein Einverständnis. Frau Schildmann übernahm die Organisation; und der Bitte der beiden erklärten sich viele zum Mitmachen bereit. Unter dem Motto „Frankenhäuser Künstler musizieren gegen den Krieg, zugunsten der Hilfstransporte des Hilfswerks Malteser in die Ukraine“ fand dann am darauffolgenden Sonntag dieses Benefizkonzert statt. Nicht nur die Angehörigen der Mitwirkenden, sondern auch viele Besucher aus Frankenhausen und Umgebung kamen trotz der Kälte in der Unterkirche.
Zu Beginn erklang von der Strobel-Orgel eine von Kantorin Schildmann gespielte Hymne. In ihrer Begrüßung nahm Pfarrerin Greifenstein darauf Bezug:
„Was sie gerade gehört haben, war die Nationalhymne der Ukraine. Ein musikalisches Zeichen unserer Solidarität, unserer Verbundenheit mit den Menschen eines Landes, was angegriffen wurde und in dem Menschenleben nun mit Kriegsnot überzogen werden. Wir können – nein – wir müssen Zeichen setzen in diesen Tagen, denn der Begriff ‚Krieg‘ bleibt nicht länger abstrakt oder eine mögliche Gefahr. Sondern Krieg ist in der Ukraine schlimme Realität des Lebens geworden: für Frauen und Kinder und Männer; für Menschen, deren Namen und Gesichter wir in den meisten Fällen nicht oder nur in Ausschnitten aus den Nachrichten kennen. Wir können und dürfen diese Menschen nicht vergessen. Krieg macht nicht Halt vor Geschlecht oder Alter. Krieg zerreißt Lebenswege. Krieg zerstampft Träume. Krieg zerstört. Der elfte Tag ist es heute, seitdem das in der Ukraine begann. 11 Tage. Und jede Sekunde davon ist eine Sekunde zu viel! Wir dürfen keine Chance auf die Linderung der Not vergeben; keine Möglichkeit der Schritte zum Frieden dürfen wir unversucht lassen.
Gut, dass Sie heute Abend hier sind! Es ist ein Zeichen dafür, dass wir uns für Frieden und gegen den Krieg, gegen die Aggression und Eskalation der Gewalt aussprechen. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir entschieden Wege suchen, alle vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zu unterstützen; dass wir darauf beharren, dass Frieden werden muss: in Wort und Tat, in jedem guten Gedanken und für Gläubige auch im beständigen Gebet um Frieden. Jeden Ton, die Sie heute Abend hören, trägt dieses Friedensziel mit und will als Zeichen dazu beitragen Jeder Cent, den Sie heute am Ausgang einlegen, geht an das Hilfswerk Malteser zur Unterstützung der Hilfstransporte für die Menschen in die Ukraine. Als ich Anfang der Woche mit den Maltesern Kontakt aufgenommen habe mit unserer Anfrage, schrieb uns Malteser International zurück: Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir freuen uns, dass Sie unsere Arbeit mit Ihrem Projekt unterstützen möchten; danken Ihnen herzlich im Voraus und wünschen Ihnen ein gelingendes und gesegnetes Konzert. Dem kann ich mich nur anschließen und wünsche uns allen ein gelingendes und gesegnetes Konzert.“
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