Orgelbauer J. A. Strobel
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- Geschrieben von: Roland Voigt
Julius Alexander Strobel wurde am 7.10.1814 in Bösenbrunn/Vogtland als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters vollendete er 1832 nach einigen Versuchen, in anderen Berufen Fuß zu fassen, eine Tischler- oder Schreinerlehre. Im Anschluß absolvierte er in Leipzig seine Orgelbauerlehre bei einem der führenden hochromantischen Orgelbauer Sachsens, Johann Gottlob Mende.
Nach Jahren der Wanderschaft (Orgelbauer Buckow in Hirschberg - Jelenia Gòra/Polen, Kreutzbach in Borna) war er vier Jahre bei Johann Friedrich Schulze in Paulinzella tätig, für den er auch 1843 den Umbau der Orgel in der Unterkirche in Bad Frankenhausen vornahm.
In Bad Frankenhausen ließ er sich anschließend nieder und machte sich selbständig. 1844 heiratete er Christiane Caroline Therese Emilie Weißenborn, die Tochter eines Lehrers und Organisten in Frankenhausen, mit der er drei Söhne bekam: Zwei von ihnen (Reinhold (1846-1915) und Adolph (1857-1922)) wurden Orgelbauer und führten nach seinem Tode 1884 die väterliche Werkstatt fort.
Strobels Werkstatt gehört zu den bedeutendsten Werkstätten der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Da Schulze viele große Orgeln außerhalb Thüringens baute und andere größere Werkstätten, wie Peternell, Knauf und Eifert, eher kleinere und mittlere Orgeln, muss Strobel in dieser Zeit wohl als die bedeutendste Werkstatt in Thüringen angesehen werden.