Geschrieben von: Peter Zimmer

benefizkonzert fuer ukraine 06 03 2022

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in der EU kann es nicht fassen, dass Präsident Putin als oberster Repräsentant Russlands die Ukraine mit Krieg überzieht.
Um ein Zeichen zu setzen und zu helfen, setzte sich Frau Hanstein vom Kyffhäusergymnasium 5 Tage vor dem vorgeschlagenen Konzerttermin mit Kantorin Laura Schildmann in Verbindung und es gab sofort ein Einverständnis. Frau Schildmann übernahm die Organisation; und der Bitte der beiden erklärten sich viele zum Mitmachen bereit. Unter dem Motto „Frankenhäuser Künstler musizieren gegen den Krieg, zugunsten der Hilfstransporte des Hilfswerks Malteser in die Ukraine“ fand dann am darauffolgenden Sonntag dieses Benefizkonzert statt. Nicht nur die Angehörigen der Mitwirkenden, sondern auch viele Besucher aus Frankenhausen und Umgebung kamen trotz der Kälte in der Unterkirche.

Zu Beginn erklang von der Strobel-Orgel eine von Kantorin Schildmann gespielte Hymne. In ihrer Begrüßung nahm Pfarrerin Greifenstein darauf Bezug:
„Was sie gerade gehört haben, war die Nationalhymne der Ukraine. Ein musikalisches Zeichen unserer Solidarität, unserer Verbundenheit mit den Menschen eines Landes, was angegriffen wurde und in dem Menschenleben nun mit Kriegsnot überzogen werden. Wir können – nein – wir müssen Zeichen setzen in diesen Tagen, denn der Begriff ‚Krieg‘ bleibt nicht länger abstrakt oder eine mögliche Gefahr. Sondern Krieg ist in der Ukraine schlimme Realität des Lebens geworden: für Frauen und Kinder und Männer; für Menschen, deren Namen und Gesichter wir in den meisten Fällen nicht oder nur in Ausschnitten aus den Nachrichten kennen. Wir können und dürfen diese Menschen nicht vergessen. Krieg macht nicht Halt vor Geschlecht oder Alter. Krieg zerreißt Lebenswege. Krieg zerstampft Träume. Krieg zerstört. Der elfte Tag ist es heute, seitdem das in der Ukraine begann. 11 Tage. Und jede Sekunde davon ist eine Sekunde zu viel! Wir dürfen keine Chance auf die Linderung der Not vergeben; keine Möglichkeit der Schritte zum Frieden dürfen wir unversucht lassen.
Gut, dass Sie heute Abend hier sind! Es ist ein Zeichen dafür, dass wir uns für Frieden und gegen den Krieg, gegen die Aggression und Eskalation der Gewalt aussprechen. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir entschieden Wege suchen, alle vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zu unterstützen; dass wir darauf beharren, dass Frieden werden muss: in Wort und Tat, in jedem guten Gedanken und für Gläubige auch im beständigen Gebet um Frieden. Jeden Ton, die Sie heute Abend hören, trägt dieses Friedensziel mit und will als Zeichen dazu beitragen Jeder Cent, den Sie heute am Ausgang einlegen, geht an das Hilfswerk Malteser zur Unterstützung der Hilfstransporte für die Menschen in die Ukraine. Als ich Anfang der Woche mit den Maltesern Kontakt aufgenommen habe mit unserer Anfrage, schrieb uns Malteser International zurück: Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir freuen uns, dass Sie unsere Arbeit mit Ihrem Projekt unterstützen möchten; danken Ihnen herzlich im Voraus und wünschen Ihnen ein gelingendes und gesegnetes Konzert. Dem kann ich mich nur anschließen und wünsche uns allen ein gelingendes und gesegnetes Konzert.“

Laien- und Berufsmusiker boten ein abwechslungsreiches Programm von Klassik bis Modern. Kantorin Schildmann übernahm die Organisation und Moderation des Abends.
Beteiligt waren das Kyffhäusergymnasium mit Jannes (5.Klasse), Florentine (6.Klasse), Laura Clasens&Nele Pfeiffer (8.Klasse), Lea Sophie Eckardt (11.Klasse) und Lehrerin Petra Hanstein, Pfarrer und Liedermacher Reinhard Süpke&Band, die Kirchenchöre Oldisleben&Bad Frankenhausen, Mitglieder des Lohorchesters Sondershausen mit Sophia Posselt (stellvertretende Konzertmeisterin) und Christian Schildmann (Soloflötist) –zusammen mit seiner Frau -, und Georg Kallenbach&Johannes Hummitzsch (Studenten).
In ihrem Gebet (nach dem Friedensgebet der EKD vom 24.2.2022) richtete Pfarrerin Greifenstein Gedanken zum Nachdenken an die Anwesenden:
„Gott, wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind, wie gefährdet unsere Ordnungen, das erleben wir in diesen Tagen. Wütend und fassungslos erleben wir, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden. Wie am Rand Europas ein Krieg beginnt. Was geschieht als Nächstes? Was könnten wir tun? Wir bitten dich: Sieh dir an die Not. Sieh dir an die Angst. Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten, und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen. Menschen haben Angst vor dem Krieg, der so viel Leid bringen wird – für Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa. Wir beten für all die Verantwortlichen in Russland, der Ukraine, Belarus, den USA und der EU, dass sie Wege aus der Eskalation finden. Lass uns alle abrüsten mit Worten und Taten. Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind. Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt und bringe sie zur Erkenntnis ihrer Grenzen. Segne uns mit deinem Frieden, damit dein Friede sich auf Erden ausbreitet! Amen.“
Am Ende erklangen vom Chor ein sehr (den Bewohnern der neuen Bundesländer) bekanntes Lied: „Kleine weiße Friedenstaube“ (Text und Melodie von Erika Schirmer, entstanden 1948) und der Kanon „Dona nobis pacem“ – zusammen – und mehrstimmig mit allen Besuchern.
An das Malteser Hilfswerk können nun 2.819,80 € zugunsten der Hilfstransporte nach der Ukraine überreicht werden.

Foto: Peter Zimmer